Der Callboy

Der Callboy
Sexarbeiter geben Einblick

Als Callboy beglückt man Frauen jeden Alters, hübsche und weniger hübsche, nette und unausstehliche. Eine Dienstleistung, jedoch kein Job wie jeder andere!


Da Callboys, die ausschließlich weibliche Kundschaft haben, meist im höheren Preissegment arbeiten, müssen sie nicht nur auf ihren Body achten, sondern auch soziale Fertigkeiten erlangen. „Frauen sind anders als Männer“, meint Carlos (29), der seit fünf Jahren als Callboy arbeitet. „Man kommt nicht zu ihnen, macht die Details aus, befriedigt sie und verschwindet wieder. Sie möchten sich auch unterhalten, manche sind sehr interessiert an ihrem Gegenüber, der ja ein Leben lebt, das sich sehr von ihrem eigenen unterscheidet. Man sollte also ein intelligentes Gespräch führen können, witzig und charmant sein, der Frau ein gutes Gefühl vermitteln, mit ihr flirten. Zur Sache zu kommen, ist nur ein Bestandteil meines Job, so merkwürdig es auch klingen mag, es geht nicht nur um Sex.“

„Frauen sind vor allem beim ersten Mal meist irrsinnig nervös und haben Angst vor der eigenen Courage“, erklärt Gernot (32). „Für sie ist es immer noch nicht selbstverständlich, sich Leidenschaft zu kaufen. Viele tun sich auch schwer damit, ihre Wünsche zu artikulieren. Dann muss man versuchen, sie ihnen zu entlocken, ohne die Dinge zu direkt anzusprechen. Das erfordert Fingerspitzengefühl. Manche sagen auch, man solle einfach machen – was schwierig sein kann, weil man sich erst an die Vorlieben der Frau herantasten muss.“

Sehen Gernot und Carlos den Sex mit ihren Kundinnen als Arbeit oder ist auch Gefühl dabei? Gibt es Situationen, in denen es schwierig wird, den Erwartungen zu entsprechen?

„Natürlich gibt es Frauen, auf die man sich leichter einstellt und andere, bei denen man mit sich kämpf. Nicht nur unbedingt, was Äußerlichkeiten betrifft, sondern vor allem auch charakterliche Merkmale der Kundinnen machen es einen oft nicht leicht. Manche behandeln einen Callboy wie Dreck und man muss sich das gefallen lassen, den Ärger nicht nur nicht zeigen, sondern nett und liebevoll sein. Die Kundin ist Königin – immer, auch wenn sie sich gebärdet, als gehöre ihr die ganze Welt“, sagt Gernot.
„Mit einer Frau zu schlafen, die dafür bezahlt, bleibt immer ein Job, doch man kann nie gefühllos an die Sache herangehen, das würde nicht zum Erfolg führen. Man muss die Kundin befriedigen, in jeder Beziehung, sonst erhält man keine Aufträge mehr“, erklärt Carlos. „Aber natürlich ist vieles Routine. Man weiß, was man wann tun oder sagen muss, man kann durchaus eine Fremde zum Höhepunkt lecken und dabei völlig distanziert sein. Zu viel Nähe wäre auch kontraproduktiv. Man muss Abstand wahren, schon im eigenen Interesse. Dieser Job macht verletzlich, auch wenn die Frauen in einem nur den harten Hengst sehen, der immer und überall kann.“

Somit eine Arbeit, die Vor- und Nachteile mit sich bringt, wie jede andere auch. Dennoch sind Carlos und Gernot davon überzeugt, ihren Traumjob auszuüben. „Es ist einfach ein wahnsinnig tolles Gefühl, eine Frau zu befriedigen, sie zum Beben zu bringen. Ich fühle mich gut nach jedem gelungen Auftrag“, sagt Carlos begeistert und Gernot fügt hinzu: „Callboys könnte man eigentlich als Therapie verschreiben! Wir geben den Frauen das, was ihnen fehlt. Wir machen sie glücklich.“

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